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Station 2: Wiesike - Villa

Die Wiesike - Villa ist in der jetzigen Form weitgehend so erhalten, wie sie von Carl Ferdinand Wiesike Ende des 19. Jh. errichtet und gestaltet wurde. In der Geschichte des Gebäudes lassen sich mehrere Bauphasen unterscheiden:

  • Bauphase 1828 - 1852, ursprünglicher einfacher Bau zur Verwaltung der Ziegelei
  • Bauphase 1853 - 1865, Erweiterung um großen Gartensaal und Arbeitszimmer
  • Bauphase 1866 - 1880, Erweiterung um Südanbau mit Veranda, kleines Eingangshäuschen im Osten
  • Bauphase 1881 - 1915, Verglasung Veranda
  • Bauphase 1916 - heute, Modernisierungen, kleinere Grundrissänderungen im Erdgeschoss

Fontane weilte in der Wiesike-Villa in den Jahren 1874 bis 1880 jedes Jahr, manchmal mehrmals. Hier fanden die Gespräche mit Wiesike und Gästen über Schopenhauers Philosophie und die Hahnemann´sche Homöopathie bei Wein und gutem Essen statt. Wiesike war ein glühender Verehrer beider Männer. Er bezahlte einen Homöopathen, der die Leute kostenlos behandelte und richtete an jedem Geburtstag Schopenhauers am 22.2. eine Gedenkveranstaltung für den Denker aus.

 

 

Fontanes Eindruck:

„Die Wiesikesche Villa war ...nicht viel besser als eine Lehmkate gewesen, die nur gerade den Ansprüchen eines Meiers oder Wirtschaftsinspektors genügen konnte. Wiesike hatte demungeachtet nicht viel daran geändert und statt Umbauten vorzunehmen, sich darauf beschränkt, anzubauen, wie es das Bedürfnis erheischte. So war etwas wenig Künstlerisches, aber dafür etwas Pittoreskes und zugleich sehr Praktisches entstanden. Überall befanden sich Treppen und Balkone, während unter den verschiedenen Anbauten der große, schon erwähnte Speisesaal und neben demselben Wiesikes Arbeitszimmer den ersten Rang einnahmen.“ (aus „Fünf Schlösser“)

Die Umgebung der Villa hatte Wiesike zu einer gepflegten Gartenanlage umgestaltet, die durchaus in Konkurrenz zum gegenüber liegenden Schlosspark stand.